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Pressemitteilung: Neue Apotheken-Notdienstverteilung in Rheinland-Pfalz ab 1. Januar 2024
Mainz, 5. Januar 2024 – Der Nacht- und Notdienst der Apotheken stellt die Versorgung der Menschen in Rheinland-Pfalz mit Arzneimitteln nachts sowie an Sonn- und Feiertagen sicher. Ab dem 1. Januar 2024 werden die rheinland-pfälzischen Notdienste mithilfe eines neuen IT-gestützten Systems von der Landesapothekerkammer anders als bisher verteilt. Dies wurde notwendig, da die Zahl der Vor-Ort-Apotheken seit Jahren in Rheinland-Pfalz rückläufig ist.
„Zuletzt ist es wegen vieler Apothekenschließungen in der Notdienst-Verteilung zu einer Schieflage gekommen, die sich aktuell nicht mehr durch andere Maßnahmen kompensieren lässt“, erklärt Stefan Friebis, Pressesprecher der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz. Alle 17 Stunden schließt bundesweit eine Apotheke für immer. In Rheinland-Pfalz gaben im vergangenen Jahr insgesamt 37 Apotheken auf, lediglich 3 Neueröffnungen wurden verzeichnet. Dieses „Apothekensterben“, das nicht zuletzt auch durch die aktuellen Strukturreformpläne seitens des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach weiter zunehmen wird, belastet die übriggebliebenen Apothekeninhaber mit übermäßig vielen Notdiensten; mancherorts betrug die Maximalbelastung 56 Notdienste im vergangenen Jahr. „Die neue Notdienstverteilung ab dem 01.01.2024 schließt nun weitere geographische Parameter in die Berechnung mit ein, sodass eine gerechtere Notdienst-verteilung unter den eingeteilten Notdienstapotheken möglich wird und die noch vorhandenen Ressourcen besser eingesetzt werden können.
„Die Folgen der aktuell durchgeführten Notdienstreform bekommen natürlich auch unmittelbar die Bürger zu spüren, da künftig weitere Strecken zur nächstennotdiensthabenden Apotheke zurückgelegt werden müssen“, erklärt Thomas Christmann, Vizepräsident der Landesapothekerkammer. Die Wegstrecke „auf dem Land“ wird von den bisherigen 25 Kilometern auf maximal 30 Kilometer zur nächsten Notdienstapotheke erweitert. Auch in den „Städten“ sind weitere Wege möglich. „Eine fußläufige Notdienst-Apotheke in der Innenstadt ist nicht mehr zwangsläufig gegeben. Auch eine Fahrt „ins Grüne“, also an den Stadtrand oder ins regionale Umland muss dann in Kauf genommen werden, um dringend benötigte Arzneimittel zu erhalten“, erklärt Christmann weiter. Die Vor-Ort-Apotheken kämpfen bereits seit Jahren für eine Entbürokratisierung und ein höheres Apothekerhonorar. Letzteres wurde vor über 10 Jahren das letzte Mal angepasst. In Zeiten mit ausschweifenden Dokumentationspflichten, Lieferengpässen, inflationsbedingten Preissteigerungen und steigenden Tariflöhnen wagen daher immer weniger Pharmazeuten den Schritt eine eigene Apotheke zu eröffnen.